Ein Haus geht immer einen Dialog ein. In diesem Fall den Dialog mit der Tradition und den umliegenden landwirtschaftlichen Bauten. Es hört zu und erzählt, von Konstanz und von Entwicklung. Von Beständigkeit und Veränderung. Vom Kommen, vom Bleiben und vom Gehen. Es dient als Ort zum vertraulichen Austausch. Als Ort des Dialogs in doppelter Hinsicht. Nach außen sowie nach Innen. Das Bauernhaus in Schwendt trägt über 600 Jahre Geschichte in sich. Das sind über 600 Jahre Dialog. Wir sahen es als unsere Aufgabe eine Weiterführung dieses Dialoges zu ermöglichen.
Bei der Renovierung galt demnach die oberste Priorität der Erhaltung des Bestandes. Sowohl bei der Fassade, als auch bei den Innenräumen. Ziel war es, den optischen Eingriff auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu wurden die feuchtigkeitsanfälligen Grundmauern in einem aufwendigen Verfahren nachhaltig trockengelegt.
Den Bauherren war es wichtig, durch Renovierung viel Raum für gemeinschaftliches Beisammensein zu gewinnen. Als Hauptangelpunkt sollte die Küche fungieren, da Kochen und gemeinsames Essen in der Familie einen hohen Stellenwert einnimmt.
Zudem wurde die ursprüngliche Farbgestaltung als zu dunkel empfunden; demnach wurde ein helleres Raumkonzept umgesetzt. Die Grundidee hierbei war es, natürliche Materialien und natürliche Farben zu verwenden
Durch das Wechselspiel zwischen Schnitzereien in den rustikalen Holzelementen und dem schwarzem Stahl der Wendeltreppe oder großen Glaselementen gelingt ein sanftes Verschmelzen der Geschichte eines Hauses, welches in der Moderne angekommen ist. Von außen wahrt das Haus den klassischen Stil der Region. Groß und mit rechtwinkligem Fundament steht das Haus frei in ländlicher Umgebung.
Um den Nachhaltigkeitsgedanken von Bauen im Bestand abzurunden, wurde das Haus im Zuge der Renovierung mit einer Pellets Heizung bzw. mit Solar- und Photovoltaik Anlagen ausgestattet. So kann auf Erdöl und andere fossile Stoffe verzichtet werden. Auch wurde darauf geachtet, bei durchzuführenden Dämmarbeiten, auf ökologische Werkstoffe zurückzugreifen und bei Holzarbeiten, so weit möglich, bestehende Hölzer zu nutzen. Um dabei dem Stil ganzheitlich treu zu bleiben, wurde unter Aufbringung beispielloser Geduld und mit großem Aufwand alte Dielenböden aus ganz Österreich gesucht und im Haus verlegt. Dieses wird noch lange Geschichten erzählen.