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Gründer Bmst. Ing. Thomas Krämer, BSc im Interview.

Thomas Krämer_Interview

Im Jahr 2012 gründete Bmst. Ing. Thomas Krämer, BSc. die Firma S.N.O.W. Planungs und Projektmanagement GmbH. Im Interview spricht er über seine Inspirationen und die Hingabe zur Architektur.

Was bedeutet Architektur für dich?

Thomas: Architektur bedeutet für mich in jeglicher Hinsicht Emotion. Räume zu spüren, von ihnen berührt zu werden und dadurch Architektur zu fühlen ist es, worauf es mir ankommt. Frei von jeglichen Zwängen die nur bestimmte Stile erlauben, versuche ich Stil übergreifend zu gestalten und Allem etwas ab zu gewinnen.

Warum hast du dich dazu entschieden, Architektur zu deiner beruflichen Zukunft zu machen?

Thomas: Ich durfte in einer Familie großwerden, die nach dem Krieg und der Zuflucht nicht viel hatte. Alles was meine Großeltern meinen Eltern weitergeben konnten war mit den eigenen Händen ohne viel Fachwissen ein Eigenheim zu bauen. Das Einzige was sie hatten war eine unermüdliche Leidenschaft für die Materie Bauen, diese Leidenschaft habe ich mitgenommen und meinen Weg ins Handwerk und danach zur Architektur ergriffen. Wenngleich die ursprüngliche Leidenschaft zum Bauen in unserer Familie aus einer Not entstanden ist war die künstlerische Ader immer sehr präsent.
Das Handwerk mit der Kunst zu verbinden treibt mich an. Räume zu erschaffen, Gedanken zu verbauen und Gebäude für (hoffentlich) die Ewigkeit zu erschaffen ist was mich begeistert. Die globalen Probleme, den Klimaschutz und den Geist der heutigen Zeit in alle Gedanken mit einzubringen ist was mich beschäftigt.

Welche Bauweise ist deiner Meinung nach heutzutage am Sinnvollsten?

Thomas: Ich denke diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten. Die vernünftigste Bauweise für das einzelne Objekt ist meist eine Reaktion auf die Analyse des Standortes, der Klimabedingungen, der vorhandenen Ressourcen und der Anforderungen an das Gebäude. Was aber heutzutage immer bei allen vorher genannten Punkten berücksichtigt werden muss, ist die Auswirkung auf das Klima und die Welt.

Warum liegt dir der Holzbau am Herzen?

Thomas: Holz hat mich von klein auf begeistert. Mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten war für mich von Anfang an eine große Freude. Ich denke, dass viel davon auch auf Instinkte und überliefertes Wissensgut zurück zu führen ist. Dadurch habe ich mich am Beginn meiner Ausbildung für den Weg in Holzbautechnik entschieden, den ich nach der Beendigung der Ausbildung mit dem Studium der Architektur weiter bekräftigt habe. Zudem gibt Holzbau in der heutigen ingenieurmäßigen und innovativen Herangehensweise die Antwort auf sehr viele offen Fragen im Bauwesen und im Klimaschutz.

Siehst du die Zukunft der Architektur im Holzbau?

Thomas: Ich denke das kommt völlig auf den Sektor an. Einen Airport rein in Holzbauweise zu bauen und damit Erfolg zu haben ist heute nicht vorstellbar. Im Wohnbau sieht dies aber schon völlig anders aus. Die architektonische Zukunft liegt meines Erachtens daher nur zum Teil im Holzbau, was den Erfolg in den passenden Sektoren aber nicht bremsen wird.

Was ist wichtig zu wissen, wenn man plant ein Haus aus Holz zu bauen?

Thomas: Bezogen auf den privaten Hausbau, würde ich die Leidenschaft zum Material und der innerste Wunsch in einem Holzhaus zu leben als vorrangigen Motor bezeichnen. Im gesamten Planungs- und Bauprozess wird es immer wieder Stimmen zur „herkömmlichen“ Bauweise geben, die oftmals den Weg vom Holzbau weg empfehlen werden. Diesen Stimmen Kraft zu nehmen bedingt die gewisse Überzeugung vom Holzbau.

Wie beschreibst du deinen architektonischen Stil?

Thomas: In mir verspüre ich durchaus einen Reiz zum Minimalismus, welcher aber nicht pauschal in der Gestaltung Anwendung findet. Ich würde daher eher sagen, dass die Reduktion des Minimalismus in meinen Entwürfen oftmals in einzelnen Details zur Anwendung kommt. Wichtig ist mir aber bei allen Entwürfen, die nicht immer einem bestimmten Stil zugeordnet werden sollen, frei zu denken, alles zu hinterfragen und am Ende eine Gestaltung zu erschaffen die eine Botschaft tragen kann und zeigt, dass in ihr viele Gedanken stecken. Bezogen auf die Haptik und den Materialeinsatz stehen für mich keine Fragen offen, daher versuche ich immer zu natürlichen Materialien zu greifen und den Einsatz in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu prüfen.

Was denkst du ist als Unternehmer aber auch als Architekt deine Aufgabe in Sachen Nachhaltigkeit?

Thomas: Zum einen immer zu hinterfragen, ob wir diese Aktion auch noch in 25 Jahren machen würden – wenn es mit der Umwelt vermutlich noch schlechter stehen wird. Zum anderen aber auch zu analysieren ob sich der Einsatz auszahlt, ob der Weg Bestand haben wird, viel mehr auch ob das Objekt eine lange Lebensdauer haben wird.
Die Architektur hat neben einem nachhaltigen Gestaltungsprozess und einer ökologischen Materialwahl eine entscheidende Waffe im Klimaschutz welche pauschal leider viel zu selten zum Einsatz kommt: Gebäude zu erschaffen, die architektonisch so herausragend sind, dass sie erhalten bleiben und nicht nach zu kurzer Nutzungszeit aufgrund der schlechten architektonischen Planung und der fehlenden Kunst keinen Wert mehr haben.

Wie denkst du, sieht Architektur in der Zukunft aus?

Thomas: Ich denke, dass wir auch in der Architektur eine Schere in Bezug auf die Entwicklung erleben werden. Auf der einen Hälfte sehe ich die den Drang zur Dynamik und auf der anderen Seite den Drang zur Ruhe. Beide Hälften haben Ihre Berechtigung und werden sich daher im positiven Sinne nicht im Weg stehen. Als Beispiel sehe ich im Wohnungsbau nur Platz für den Drang zu Ruhe, um dem stressigen Alltag zu entfliehen. Im öffentlichen Bau liegt aber verständlicherweise viel Potential für den Drang zur Dynamik. In welchen architektonischen Stilen die beiden Hälften ihr Ausleben finden überlasse ich den Gestaltet:innen.

Was ist die Unternehmensphilosophie von S.N.O.W.?

Thomas: Wie der Name vermuten lässt, versuchen wir in alle Richtungen zu denken (Süd – Nord – Ost – West) und dadurch Projekte mit nachhaltigem Gedankengut, frei von einschränkenden Stilen zu entwickeln. Team intern bedingt dies in der Führung der Mitarbeiter:innen genügend Freiheiten zu lassen, um den kreativen Gestaltungsprozess anzukurbeln.

Was ist deine Inspiration für die Arbeit?

Thomas: Meine Inspirationen versuche ich in den unterschiedlichsten Dingen zu sehen. Mit offenen Sinnen durchs Leben zu gehen und erlebte Erfahrungen, gehörte Geschichten und gespürte Emotionen in den eigenen Prozess zu übersetzen inspiriert mich.

Wir bedanken uns für die interessanten und persönlichen Einblicke.