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Holzbau und Betonbau im Vergleich.

Sowohl die Beton- als auch Holzbauweise haben ihre treuen Anhänger:innen und das aus gutem Grund: Der Massivbau blickt auf eine lange Geschichte zurück und gilt als Baustoff des 20. Jahrhunderts, weil er viele Anforderungen ästhetischer, statischer und bauphysikalischer Natur bestens erfüllen kann.  Er gilt als langlebig und wertbeständig und hat daher das Erscheinungsbild von unseren Städten maßgeblich beeinflusst.

Aber auch der Holzbau wird in Tirol immer beliebter und so sind 15 Prozent aller Neubauten mittlerweile Holzhäuser – Tendenz steigend. Grund dafür dürfte das vermehrte ökologische Bewusstsein sein, denn Holz hat einen guten Ruf als vielseitiger, umweltfreundlicher und klimaneutraler Werkstoff. Zudem kreiert Holz eine besondere Wohnatmosphäre von der wir sogar gesundheitlich profitieren können.

BAUZEIT, GEWICHT UND LANGLEBIGKEIT

Ein großer Vorteil der Holzbauweise ist die geringere Bauzeit. Beim Holzbau entfallen nämlich die für Beton so typischen Trocknungsphasen. Durch diese kann es bei Betonbau besonders im Winter zu Pausen kommen.

Außerdem können gewisse Elemente des Holzhauses vorgefertigt werden, um zusätzlich Zeit zu sparen. Dies ist einer der Gründe, warum die Holzbauweise für beispielsweise Aufstockungen und Erweiterungen von Wohnhäusern sehr beliebt ist.

Auch das im Verhältnis geringe Eigengewicht von Holz ist bei der Verarbeitung und Montage ein großer Vorteil.

Im Gegensatz zu Beton, der als sehr widerstandfähig und witterungsbeständig gilt, wird der Holzbauweise noch oft unterstellt, nicht so langlebig zu sein, wie die Massivbauweise, obwohl sie eine Nutzungsdauer von über 100 Jahren erreicht. Und wenn einige Teile ersetzt oder erneuert werden müssen, ist dies recht schnell und unkompliziert möglich.

Holzbauweise Bauzeit
Holzbauweise in Neustift, Baustellenaufnahme
Betonkern als Wärmespeicher
Betonkern als Wärmespeicher

LÄRMSCHUTZ UND WÄRMEREGULIERUNG

Aufgrund seiner hohen Rohdichte dient Beton nicht nur als hervorragender Schallschutz, sondern auch als effektiver Wärmespeicher. Entsteht das Haus zum Beispiel in der Nähe einer vielbefahrenen Straße, kann diese inhärente Lärmisolation wesentlich zum Wohnkomfort beitragen. Die wärmespeichernde Eigenschaft nutzt man besonders effektiv, indem man Böden, die mit Fußbodenheizung ausgestattet werden aus Beton fertigt.

Bei unserem Projekt „Kontrastreicher Minimalismus“ besticht der Baustoff beispielsweise als modernes, puristisches Stilelement, in Form eines Sichtbetonkerns.

Allerdings unterstreicht er nicht nur das minimalistische Raumkonzept: durch den integrierten Kamin kann zeitgleich die wärmespeichernde Fähigkeit des Betons genutzt und so effektiver geheizt werden.

Auch für thermische Bauteilaktivierung ist der Baustoff geeignet. Das Verfahren wird in der modernen Architektur immer interessanter, da so Betonteile wie Wände, Decken oder Pfeiler genutzt werden können, um die Räume zu wärmen oder zu kühlen. Durch ein eingearbeitetes Rohrsystem in dem Wasser zirkuliert nutzt man die Fähigkeit von Beton um thermische Energie zu speichern und dann an den Raum abgeben zu können.

Betonkern als Wärmespeicher
Betonkern als Wärmespeicher

NACHHALTIGKEIT

Themen wie Klimawandel und Nachhaltigkeit werden auch im Bausektor, besonders im Wohnbau, immer präsenter.

Die Umwelt und Ressourcen zu schonen ist uns bei SNOW auch ein persönliches Anliegen.

Dass Holz, welches als Werk- und Baustoff genutzt wird, den Kohlenstoffspeicher aus dem Wald verlängert und so zur CO2-Reduktion in der Atmosphäre beiträgt, ist demnach ein sehr starkes Argument für den Holzbau. Wird dies dann noch zu langlebigen Holzprodukten verarbeitet bleibt der Kohlenstoff über viele Jahre darin gebunden. Unter diesem Aspekt macht Bauen mit Holz besonders Sinn.

Außerdem kann Holz weiterverarbeitet werden, für den Fall, dass Gebäude ab- oder umgebaut werden. Die Recyclingquote bei Massivbauten hingegen macht nur etwa ein Prozent aus. Zudem wird bei der Herstellung von Beton eine beträchtliche Menge fossiler Brennstoffe, sprich Primärenergie, benötigt.

All dies sind Faktoren, die es bei der Planung zu berücksichtigen gilt, denn nachhaltiges Bauen bezieht sich auf den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes: von Planung und Bau über Nutzung und Erneuerung bis hin zu Rückbau und Entsorgung.

Nachwachsender Rohstoff Holz
Nachwachsender Rohstoff Holz
Holz und Beton Detail
Holz und Beton Detail

WOHNATMOSPHÄRE

Für viele besticht Holz in puncto Behaglichkeit: Es atmet, es arbeitet, es knarzt und strahlt Wohnlichkeit aus. Zudem sorgen Häuser aus dem natürlichen Baustoff für ein äußerst angenehmes Raumklima, welches bestens für Allergiker und Asthmatiker geeignet ist. Die Holzbauweise ist nachweislich gesundheitsfördernd, denn durch die offenporige Struktur reguliert der natürliche Baustoff die Luftfeuchtigkeit selbstständig auf 45-55%. Dieses Raumklima hat eine beruhigende Wirkung auf die Atemwege.

Durch die Möglichkeit der Betonkernaktivierung und der damit zusammenhängenden Wärmeregulierung kann auch der massive Baustoff einiges zu einem guten Raumklima beitragen.

Holz und Beton Detail
Holz und Beton Detail

Abschließend sei zu betonen, dass die beiden Materialien durchaus gut miteinander kombiniert werden können und dies auch oft getan wird. Bei diesen Hybridbauten ist es durch gute Planung möglich, dass sich die positiven Eigenschaften sinnvoll ergänzen und die negativen etwas aufgewogen werden können.

Ein Zusammenspiel der beiden Bauarten ist auch bei uns in Tirol zur Zeit sehr gefragt.